Molekulargenetik als Beleg für die Evolutionstheorie

17. Juni 2025
DNA-Helix, die sich in zwei Stränge aufteilt, welche einen Stammbaum symbolisieren.

Inhalt des Biologiekurses

Im Verlauf des Schuljahres 2024/25 haben wir uns während des Biologiekurses die DNA und dessen Funktionsweise angeschaut. Als Einstieg in das Thema haben wir uns genauer über den Aufbau der DNA informiert. Die DNA ist nämlich ein Erbträger. Sie enthält alle notwendigen Informationen, um unseren Körper aufzubauen und um alle biochemischen Prozesse zu steuern, die im Körper ablaufen. Die DNA besteht aus einer Doppelhelix. Die beiden Stränge welche die Doppelhelix ausmachen, bestehen aus aneinandergeketteten Nucleotiden. Diese bestehen aus einem Zuckermolekül, einer Phosphorandockstelle und einer Base. In der DNA treten immer wieder dieselben vier Nucleotide auf. Diese sind Guanin, Cytosin, Thymin und Adenin. Von diesen vier verfügbaren Nucleotiden gehören jeweils zwei zueinander. Wenn auf dem einen Strang ein Guanin-Nucleotid vorhanden ist, dann ist auf dem anderen Strang gegenüberliegend ein Cytosin-Nucleotid vorhanden und umgekehrt. Dasselbe gilt auch für die Nucleotide Thymin und Adenin. Die DNA ist also komplementär, das heisst, dass mithilfe nur eines Stranges, der zweite gebildet werden kann. Diese Eigenschaft ist für das Ablesen der DNA von grosser Bedeutung. Denn dadurch, dass die Basenabfolge sich ergänzen lässt, kann die DNA einfach verdoppelt werden. Wie es während der Zellteilung geschieht. Während der DNA-Replikation wird das Erbgut nämlich verdoppelt. Dabei wird die Doppelhelix in der Mitte gespalten, sodass zwei Einzelstränge entstehen. Diese werden dann jeweils mit den komplementären Nucleotiden ergänzt, sodass es nach der Replikation vier Stränge gibt, welche zwei DNA-Doppelhelices bilden. Wobei beide Doppelhelices jeweils aus einem Strang der ursprünglichen Doppelhelix und einem neugebildeten Strang bestehen. Um zu all diesen Erkenntnissen zu kommen und dieses Wissen abzuleiten, hat es jedoch ziemlich lange gedauert. Wissenschaftler auf der ganzen Welt haben versucht, den Stoff ausfindig zu machen, welcher für die Vererbung verantwortlich ist. Es gab verschiedenste Theorien, wie oder womit die Vererbung stattfindet. Wilde Behauptungen und Annahmen, aber eines war stets klar: Es gibt ein Erbgut.

Das Konzept der Evolutionstheorie

Die Tatsache, dass es ein Erbgut gibt, führte Wissenschaftler zur Frage, ob es etwas, wie eine Evolution gibt. Dies, weil es für die Wissenschaftler schon immer klar war, dass sich die Eigenschaften der Eltern (zum Beispiel Augen-, Haarfarbe, Nase, usw.) an die Kinder vererbt werden. Somit stellte sich also die Frage, ob und wie sich eine Rasse über die Zeit verändert und ein gewisses Ideal anstrebt oder nicht. Genau das hat Charles Darwin auch gemacht. Nach langer Erkenntnisgewinnung und Forschungen hat er seine Evolutionstheorie veröffentlicht. Worin er für die zeitlichen Verhältnisse kontroverse Aussagen gemacht hat, welche nicht dem damaligen Menschenbild entsprachen. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war die Gesellschaft nämlich noch sehr stark von der christlichen Weltanschauung geprägt. Diese war, das Gott alle Wesen erschaffen habe und das sich diese nicht verändern würden. So wurde seine Theorie damals als sehr kontrovers empfunden. Mit der Zeit jedoch und der Säkularisierung gewann die Theorie immer mehr Aufmerksamkeit. Sodass sie heute zwar noch nicht bewiesen ist, aber sehr viele Hinweise darauf deuten, dass es tatsächlich eine Evolution im Sinne von „Survival of the fittest“ gibt.

Die Frage, die ich mir jedoch stelle, ist, ob sich diese Theorie nur auf das Lebende anwenden lässt. Denn das Konzept oder bessergesagt die Überlegung dahinter ist ein allgemeingültiges Gesetz. Damit meine ich, dass die Beobachtung, dass sich mit der Zeit das Beste bewährt, ziemlich intuitiv ist. Nehmen wir die Mobilen Telefone als Beispiel: Zu Beginn ihrer Erscheinung gab es sie in verschiedensten Formen und Formaten. Es gab grosse, kleine, manche welche man zusammenklappen konnte usw. Doch mit der Zeit hat sich nur ein Format bewährt, nämlich das der heutigen Mobiltelefone. Also viereckig, ohne Knöpfe und mit grösstmöglichem Touchdisplay. Das zeigt, dass sich dieselbe Auslese nicht nur auf das Lebendige, sondern auch auf andere Bereiche anwenden lässt. Ich muss mich jedoch von gewissen Behauptungen distanzieren. Diese Auslese und Anpassung an einer Nische darf nämlich nicht zur Begründung abwertender Theorien werden, wie zum Beispiel der Rassentheorie des Sozialdarwinismus. Diese Theorien wenden das Konzept der Auslese nämlich falsch an. Sie gehen davon aus, dass diese Auslese ein aktiver Schritt ist, der von einer Gesellschaft, einer Nation unternommen werden kann gar unternommen werden muss. Dieser Schritt ist nämlich passiv und geschieht im Verlauf verschiedener Zyklen, mehreren Lebenszeiten oder mehreren Mobiltelefongenerationen, wenn man sich auf dem Beispiel der Mobiltelefone bezieht…

Mithilfe des Beispiels der Mobiltelefone habe ich zeigen können, dass sich dieses Prinzip des „Survival of the fittest“ auch auf andere Bereiche überführen lässt. So wurde in meinem Beispiel das „Survival of the fittest“ zu einer „Bewährung des Besten“. Also nur die besten Telefone, die wirklich von den Käufern begehrt werden, werden tatsächlich auch gekauft. Daraus, dass sich dieses Konzept des Überlebens des Stärksten auf den Bereich der Mobiltelefone erfolgreich anwenden liess, leite ich ab, dass sich das Konzept auf andere Bereiche als das Leben anwenden lässt. Somit würde ich meine zu Beginn gestellte Frage mit ja beantworten. Das Ganze muss aber trotzdem eingeschränkt werden. Denn wie bereits erwähnt, machten sich gewisse Rassentheorien zunutze des Konzeptes. Dies führt dazu, dass dieses Konzept nur selten als Analogie für andere Bereiche als die Tierwelt angewendet wird. Dies, weil das Konzept zu stark mit Rassentheorien konnotiert* ist.

* Zumindest erlebe ich das in meinem Alltag so, immer wenn jemand Darwin erwähnt, wird er durch einen Verweis auf den Sozialdarwinismus in den Augen anderer diskreditiert.


Wie ist dieser Text zustande gekommen?

Um mit einem Thema für diesen Blog aufzukommen, musste ich überlegen, mit welchem Fach ich mich genauer auseinandersetzen wollte. Ich wollte dabei mehrere Fächer kombinieren, was aber nicht sehr einfach war. Doch nach einiger Reflektion kam ich zum Schluss, dass ich mit dem Fach Biologie auch das Fach Chemie anschneiden konnte. Zusätzlich konnte ich durch einen Rückblick in ein Thema des Deutschunterrichts ansprechen. Um diese beiden Texte zu verfassen, musste ich mich jedoch zuerst in meinen Notizen einlesen. Dies war ein interessanter Moment, da ich mich in das Biologiethema einlesen konnte. Später war es spannend, den ersten Text zu schreiben, da ich damit überprüfen konnte, ob ich das Thema verstanden habe. Denn wer etwas erklären kann, hat es verstanden. So habe ich den ersten Text ziemlich informativ gestaltet. Ich habe dann ausserdem eine Anknüpfstelle für den zweiten Text gemacht. Welche den Wechsel des theorielastigen Abschnittes in den epistemischen Abschnitt vereinfachen sollte. Der zweite Teil bezog sich nämlich nicht direkt auf das aktuelle Biologiethema, sondern auf das letzte. Doch wir haben dieses Thema auch im Deutschunterricht angeschnitten, somit war dies das Ideale Thema, um Biologe und Deutsch zu verknüpfen. Um die Chemie einzubeziehen hatte ich mehr Mühe. Denn wenn ich zu tief in die Materie eingegangen wäre, wäre es zu theorielastig geworden. Deshalb habe ich es nur Angeschnitten, dadurch dass ich erklärt habe, woraus die DNA und die Nucleotide bestehen. Um den Text abzuschliessen, habe ich ihn mehrmals gelesen und auch meinem Schulkollegen zur Korrektur gegeben.